Vorhang auf für tolle Stoffe

Die Welt der Wohntextilien ist groß, sehr groß. „Wir haben in unserer Raumausstattung in Iserlohn eine sehr große Auswahl verschiedenster Stoffe“, verspricht Marina Maddaloni. Eine der Hauptaufgaben der Raumausstattermeisterin, die seit 15 Jahren im Iserlohner raumideen-Store arbeitet, ist die Kundenberatung. Welche Stoffe für welchen Zweck? Was ist im Trend? Wie kombiniere ich Stoffe mit der Einrichtung? Bei der Wahl des passenden Stoffes gibt es einiges zu beachten.

Es ist tatsächlich eine Wissenschaft für sich. Schließlich spielen Stoffe in der Einrichtung eine wichtige Rolle und begegnen uns auf Schritt und Tritt: Gardinen, Vorhänge, Rollos & Co. vorm Fenster, Polstermöbel im Wohnzimmer, Bettkopfteile und Tagesdecken im Schlafzimmer, Hussen auf den Esstischstühlen, Tischdecken und last but not least Kissen in Hülle und Fülle.

Seit Urzeiten (tatsächlich haben Forscher 30.000 Jahre alte Textilfasern entdeckt) werden Stoffe hergestellt, sowohl aus tierischen (z. B. Wolle und Seide) als auch aus pflanzlichen Fasern (z. B. Baumwolle und Leinen). Bis heute werden sie in erster Linie gewebt oder feingestrickt. Synthetische Stoffe haben den Vorteil, dass sie teils pflegeleichter und formbeständiger sind und – insbesondere für den Objektbereich wichtig – spezielle Anforderungen wie etwa Brandschutzvorgaben erfüllen.

Stoffe für Vorhänge, Gardinen, Rollos

Je nach Verwendung der Stoffe sind bestimmte Eigenschaften gefragt. „Bei der Wahl des Stoffes fürs Fenster zum Beispiel kommt es ganz darauf an, welchen Hauptzweck er haben wird“, erklärt Raumausstattermeisterin Lisa-Marie Dicke. Bei reinen Dekostoffen ist die Auswahl riesig und reicht von leichten Chiffon-Qualitäten bis zu dicht gewebten Wollstoffen. „Nehmen wir als Beispiel eine Kundin, die neue Vorhänge für ihr Wohnzimmer sucht. Zunächst klären wir ein paar grundsätzliche Fragen: Wie ist sie eingerichtet? Hat sie schon bestimmte Vorstellungen zu Struktur, Form und Farben, oder ist alles noch offen? Dienen die Vorhänge der reinen Dekoration? Oder sollen sie die Sonne aussperren oder den Raum verdunkeln? Vielleicht geht es ja auch darum, dass niemand von draußen hineinschauen kann.“

Im nächsten Schritt werden verschiedene Stoffe bzw. Systeme vorgeführt, und gemeinsam mit der Kundin robben sich die Beraterinnen langsam an eine engere Auswahl heran. „Meist bleiben schließlich drei bis vier Stoffe übrig. Gerne machen wir dann einen Termin vor Ort, schauen uns alles genau an und nehmen auch schon mal das Aufmaß“, berichtet Lisa-Marie Dicke. Ihre Kollegin ergänzt: „Dieser Service ist kostenlos und unverbindlich. Übrigens sagen wir unseren Kunden ehrlich, wenn etwas nicht passt. Schließlich kaufen die meisten Leute ihre Gardinen ja nicht so oft neu, und meist sind sie sehr froh darüber, dass wir die Expertise dazu haben und ein Statement abgeben.“

Danach beginnt die Arbeit des Background-Teams. Zu raumideen gehört u. a. ein Schneideratelier, in dem Vorhänge nach Kundenwunsch und perfekt auf Maß genäht werden. Sobald die Gardinen fertig sind, macht sich das hauseigene Montageteam auf den Weg und bringt die Vorhänge oder das neue System fachgerecht bei der Kundin an.

Trend: Hauptsache locker

Aktuelle Trends? „Überwiegend locker“, weiß Marina Maddaloni. Vom Wellenvorhangsystem über natürliche Optiken wie Leinen bis hin zu Salz-und-Pfeffer-Geweben, aber auch kräftigen Farbtönen reicht die Palette. Hauptsache die Stoffe fallen nicht zu steif, sondern wirken möglichst leger. Die Auswahl an Designs ist vielfältig – der Fantasie der Hersteller sind keine Grenzen gesetzt und die Geschmäcker der Kund*innen sehr verschieden.

„Nur bitte bedenken, dass großflächig eingesetzte Stoffe eine Einrichtung schnell dominieren. Je nach Situation ist es besser, größere Flächen zurückhaltender, also mit gedeckten Farben zu gestalten und lieber zum Beispiel mit Kissen und Dekoration farbige oder extravagante Akzente zu setzen“, rät Lisa-Marie Dicke. 

Sofa-, Sessel- und weitere Polsterstoffe

Ein frisch bezogenes Sofa ist wie eine Frischekur fürs komplette Wohnzimmer. So lässt sich mit wenig Aufwand eine große Wirkung erzielen. „Besonders wichtig ist bei Bezugsstoffen neben der Optik die Haptik. Man möchte sich wohlfühlen, wenn man sich in das Sofa oder den Sessel kuschelt“. An Stoffe, die für Sofas, Sessel und Stühle verwendet werden, werden besondere Anforderungen gestellt. Sie müssen scheuerbeständig und schmutzabweisend sein und sollten nicht zum starken Pilling neigen. Robust- und Haltbarkeit sind hier die entscheidenden Werte, darum sind die Stoffe eher dicht gewebt. „Auch bei Bezugsstoffen ist die Auswahl riesig. Aktuell sind Bouclé-Stoffe in Teddy-Optik gefragt“, weiß Marina Maddaloni. Im Trend sind einerseits alle Naturfarben und Pastelltöne, aber genauso angesagt ist Mut zur Farbe. „Gerade angesichts der unendlichen Vielfalt an Stoffen ist es sehr sinnvoll, sich in die Hände von Expertinnen zu begeben und sich ausführlich beraten zu lassen“, fügt sie lachend hinzu.

Eine Übersicht über unsere Raumausstatter-Leistungen finden Sie hier.

Lesen Sie hier im Interview mit dem raumideen-Polsterer Norbert Posor, was man über die Aufpolsterung von Sitzmöbeln wissen sollte.