Neuer Koch- und Essbereich für eine Eigentumswohnung
Ein fast normaler Umbau
Neuer Koch- und Essbereich für eine Eigentumswohnung
Ein fast normaler Umbau
Urbanes Leben im Grünen – eigentlich ein Paradox. Außer man wohnt in Dortmund im Erdgeschoss eines mehrstöckigen Hauses unweit der City. Dann genießt man den Blick in den blühenden Garten und ist zugleich Teil eines pulsierenden Viertels. Beste Lage also! raumideen hat im Kundenauftrag in knapp drei Monaten Umbauzeit u. a. einen hypermodernen Ess- und Kochbereich geschaffen. Das Geheimnis hinter dem Rekordtempo: dezidierte Planung.
Zunächst schien es ein ganz normales Projekt zu sein: Küche, Essbereich und Flur einer Erdgeschosswohnung sollten komplett modernisiert werden. Kein großes Ding eigentlich, wäre da nicht die Besonderheit gewesen, dass sich über dieser Wohnung noch viele weitere Stockwerke auftürmten und fast die gesamte Haustechnik für das mehrstöckige Gebäude in den Böden, Wänden und Decken dieser Wohneinheit untergebracht war. Eine echte Herausforderung für das Team um Geschäftsführer Christoph Oberste, insbesondere was die technische Planung der Sanierung betraf.
Schnell war klar: Die Wohnung musste komplett entkernt werden, alles andere wäre Flickschusterei gewesen. „Wir haben die Wohnung auf links gedreht. Es mussten wirklich alle Anschlüsse neu gemacht werden, alle Elektrik- und Wasserleitungen, Decken und Fußböden wurden entfernt und erneuert“, beschreibt Oberste das aufwändige Projekt. „Das war nicht zuletzt statisch extrem anspruchsvoll, denn es ging ja immer direkt um die Rohre und Leitungen für sämtliche Stockwerke.“
Von der 2D und 3D-Planung über die Umsetzung bis zur fertigen Umgestaltung:
raumideen liefert alles aus einer Hand!
Wunsch: Kochen mit Freunden
Das Eigentümerpaar wünschte sich einen großzügigen Koch- und Essbereich, möglichst mit einer Thekenlösung, um mit Freunden ausgiebig kochen und essen zu können. Kein einfacher Anspruch bei dem ursprünglichen, kleinteiligen Grundriss und den teils kleinen Fenstern. Idee von Herrn Oberste: Warum nicht einfach den Koch- und Essbereich miteinander tauschen und die hohen Fensterbrüstungen durch bodentiefe Schiebetüren ersetzen? Das war leichter gedacht als getan, schließlich bedeutete es, dass sämtliche (Ab)wasser- und Elektrikanschlüsse gekappt und neu verlegt werden müssten. Doch der Kunde war begeistert von der Planung, so dass er dem erheblichen Mehraufwand zustimmte und langwierige Genehmigungsverfahren in Kauf nahm.
Die Insel der Träume
Die große Kücheninsel greift das Design der Schrankwand auf, nur dass hier die Lichtleiste horizontal einmal um den Block herum verläuft. Dieser Kochblock ist nicht nur ein zusätzliches Stauraum-, sondern auch ein Technikwunder. Da sowohl das Kochfeld als auch die Spüle integriert sind, wurden darunter bzw. darin alle Leitungen untergebracht. Raffiniert ist der Dunstabzug: Aus einem kleinen Schlitz hinter dem Kochfeld fährt hydraulisch eine Glasscheibe heraus, an der die Abluft herunterläuft und nach unten abgesaugt und dann gefiltert wird. Die Armatur von Quooker erfüllt höchste Ansprüche. In nur drei Sekunden spendet sie auf Knopfdruck kochend heißes Wasser oder kaltes, gefiltertes Mineralwasser mit Kohlensäure.
Die durchgehende Arbeitsplatte auf dem Kochblock ist aus 5 mm starkem, warm gewalztem Edelstahl in aufwändiger Handarbeit am Stück gearbeitet worden. „Das ist eine ganz eigene Gewichtsklasse, entsprechend schwierig war der Transport. Wir brauchten einige Leute zum Tragen“, erinnert sich Christoph Oberste. Für gesellige Stunden wurde an einer Ecke der Kücheninsel eine massive Holzplatte installiert. Sie steht am Rand ein bisschen über, damit man auf den Barhockern von COR genügend Beinfreiheit hat. „Das ist ein echtes Unikat aus der raumideen-Werkstatt“, so Oberste, „wir haben in unserer Schreinerei Steckdosen und Verstromung eingebaut.“ Die Kochinsel stammt von SieMatic, die Planung und handwerkliche Anpassungen aus dem eigenen Haus.
Zu dem dezentem, eleganten Anthrazit der Küchenfronten passt der Design-Spachtelboden in hellem Betongrau. Einen willkommenen farblichen Akzent setzt die Strukturtapete in entschlossenem Petrol an der Stirnwand. Ein echter Hingucker! Alle anderen Wände sind in einem neutralen Kreideton gehalten.
Viel Platz im Essbereich
Blautöne spielen auch im angrenzenden Essbereich eine wichtige Rolle: Leya Stühle von Freifrau auf einem mitternachtsblauen Teppich. Der schwarz gebeizte Holztisch von Janua passt farblich zum Sideboard von Interlübke, das durch den großen runden Spiegel leicht und luftig wirkt. Die bodentiefen Schiebefenster geben nun den Blick in den Garten frei.
Beleuchtung und Akustik mit Konzept
Wer raumideen kennt, weiß: Die Beleuchtung ist stets wichtiger und eigenständiger Teil der Einrichtung. Bei diesem Projekt haben sich einmal mehr die Systeme von Occhio bewährt. Höhenverstellbare Ringe (Mito sospeso) über dem Kochblock, die 3-D-Strahler der Sento-Serie vor der Schrankwand sowie die längliche Mito volo über dem Esstisch bilden ein stimmiges Licht-Ensemble, das durch die goldfarbenen, amorphen Hängeleuchten von Tom Dixon ergänzt wird.
Durch den gesamten Raum ebenso wie durch den angrenzenden, sehr langen Flur zieht sich ein durchgehend gespachtelter Boden in Betonoptik, der nun den früheren Bodenbelag ersetzt. „Jeder harte Boden hat Auswirkungen auf die Akustik, das haben wir schon in der Planungsphase bedacht“, erklärt Oberste, „Wir kompensieren das unter anderem durch den dicken Teppich unter dem Esstisch oder die massive Holztheke. Hinzu kommen unsichtbare schallisolierende Elemente wie eine Akustikdämmung hinter der farbigen Tapete oder die Gipskartondecken.“ Um noch mehr Weite im Raum zu erzeugen, kann die braune, durchsichtige Glasschiebetür komplett in der Wand verschwinden.
Teamwork in Perfektion
Wie war dieser Umbau in der kurzen Zeit möglich? „Dezidierte Planung“, lautet Oberstes Antwort. „Schon vor dem Beginn einer solchen Umbaumaßnahme muss alles stehen: Angebote, Koordination der Gewerke, Bauzeitplan, Technik, Logistik. Alle raumideen-Teams waren an diesem Projekt beteiligt und haben Hand in Hand gearbeitet. Es gibt unendlich viele Vorarbeiten, die man nicht sieht. Aber dann, wenn es am Ende so aussieht, als wäre es schon immer so gewesen, dann haben wir alles richtig gemacht.“