Umbau eines Architektenhauses aus den 80er Jahren
Modern und offen auf allen Ebenen
Form follows architecture – die besondere Bauweise eines Hauses aus den 1980er Jahren stellte das raumideen-Team gleich vor mehrere Herausforderungen. Versetzte Ebenen, kleine Küche, keine rechten Winkel, wenig Symmetrie, stattdessen viele Ecken, Kanten und schräge Flächen: so präsentierte sich dieses Einfamilienhaus im Sauerland vor der Renovierung. In einer dreimonatigen Umbauphase entstand ein harmonischer, moderner Gesamteindruck, der zugleich den Charme der ursprünglichen Architektur bewahrte.
Die Aufgabe: zeitgemäßes Wohnen für eine Familie mit zwei Kindern ermöglichen. „Also wurde erstmal freigeräumt“, erzählt raumideen-Geschäftsführer Christoph Oberste, „Die kleine Küche aus den 80ern sollte in den Raum integriert werden. Dafür haben wir eine Wand entfernt.“ Übrig blieb ein Stahlträger, der aus statischen Gründen verbleiben musste. „Wir haben entschieden, tragende Elemente wie diesen Stahlträger oder auch die Säulen extra zu betonen. Der ursprüngliche schwarze portugiesische Schiefer sollte erhalten bleiben, und wir haben dann als Kontrapunkt den Stahlträger in Anthrazit lackiert.“ Diese Grundfarbe zieht sich nun durch die gesamte Einrichtung, ist zugleich neutral und betont die ungewöhnlichen Strukturen des Hauses.
Nun öffnet sich die neue Küche mit Thekenlösung in Richtung Ess- und Wohnbereich.
Elemente des Küchenherstellers Häcker wurden von raumideen-Schreinermeister Stephan Huber durch Einbauten geschickt ergänzt. Der Spezialist für Sonderanfertigungen baute die Schränke für die spitzen und stumpfen Winkel sowie den Küchenblock exakt auf Maß.
Akzente in Anthrazit
Einen echten Hingucker hält der Essbereich bereit: den Tisch „Monolith“ von Janua mit seiner 11 cm dicken Holzplatte, die aus einem einzigen Baumstamm geschnitten wurde und daher konisch zuläuft. Eine Spezialbehandlung gibt dem Esstisch eine rustikale Kettensägenstruktur und eine anthrazitfarbene Oberfläche. Dazu passt das Gestell aus lackiertem Rohstahl. Die bequemen, rostroten Polsterstühle Jalis von COR steuern eine warme Note bei und versprechen gemütliche Zusammenkünfte im Familien- und Freundeskreis. Als Ergänzung zum massiven Tisch wurde eine leichte Hängeleuchte eingesetzt, „In the Wind“, vom italienischen Label NEMO. Für die bodentiefen Fenster im Essbereich wurden transparente Vorhänge in den eigenen Werkstätten angefertigt.
An diesen Bereich schließt sich, durch eine Kaminkonstruktion getrennt, der etwas tiefer gelegene Wohnbereich an. Auch hier wurde konsequent auf entschlossenes Anthrazit gesetzt. Als klarer, dunkler Block zieht der Statement-Kamin die Blicke auf sich. Dahinter öffnet sich die „Lounge Oase“ der Familie.
Ein großes, weiches Sofa lädt zum Chillen und Fernsehen ein. Es steht auf dem Designerteppich „Stone“ aus dem Hause b.i.c CARPETS der aussieht wie tausende aneinandergelegte Kieselsteine, jedoch aus warmer, hochwertiger reiner Schurwolle gefertigt wurde. Bunte Kissen und farbige Trays auf den Beistelltischen setzen fröhliche Farbtupfer. Über der entspannten Szenerie entfaltet sich ein extra hoher Luftraum, der zusätzliche Weite spendet, aber beleuchtungstechnisch eine Herausforderung darstellte. Die Lösung fand Christoph Oberste in „Mito Linear“ des Leuchtenherstellers Occhio, eine frei schwebende, höhenverstellbare Leuchte, die an Seilen von der Decke abgehängt wird. Je nach Bedarf taucht sie den großen Raum in das passende Licht und kann über eine Fernbedienung gesteuert werden.
Wendeltreppe aus Beton
Während im gesamten Haus Ecken und Winkel die entscheidende Rolle spielen, geht es im Flurbereich rund zu. Eine Wendeltreppe aus naturbelassenem Sichtbeton weist den Weg in die obere Etage. Als Zugeständnis an die Trittsicherheit wurden die Stufen mit rutschfestem, auf Maß gearbeitetem Teppich versehen – konsequent in dunkler Optik. Das große Bullauge hoch über dem Treppenhaus gibt viel Licht und ist im wahrsten Sinne des Wortes ein weiteres Highlight dieses besonderen Hauses. LED-Stripes rund herum betonen das Fenster und werfen Licht auf die oberen Stufen. Hinzu kommt die ringförmige Deckenleuchte „Mito“, die ebenfalls von Occhio ist.
„Das Öffnen dieser Räumlichkeiten war wirklich eine spannende Aufgabe für uns“, so Christoph Oberste, der mit seinem Team für dieses Haus außerdem eine neue Garderobenlösung entwickelte, ein Arbeitszimmer und zwei Bäder einrichtete. „Von der ersten Planung bis zur Fertigstellung dauerte es ein gutes Vierteljahr – ein Prozess, dessen Ergebnis sich wirklich sehen lassen kann. Die Zufriedenheit der Kunden ist für uns die größte Belohnung.“
Der Bauherr war so nett und hat uns einige Bilder vom Umbau zur Verfügung gestellt: