Makeover einer Firmenzentrale im Ruhrgebiet
Das Objekt ist ein typisches Geschäftsgebäude aus dem vorletzten Jahrhundert: hohe Decken, große Räume, die Architektur repräsentativ, vor allem aber zweckorientiert. Der Wunsch der Inhaberfamilie war es, die reizvollen Details der früheren Einrichtung zu erhalten. Holzvertäfelungen, Treppengeländer, Fensterbänke, Heizungsverkleidungen, große Türen und auch die Beschläge sind beredte Zeugen des Industriezeitalters, waren jedoch in die Jahre gekommen.
Zeitlos und modern
raumideen-Geschäftsführer Christoph Oberste und Planerin Anke Müller haben das Projekt von der Planung bis zur Umsetzung persönlich betreut: „Wichtig war der Kundin, dass der zugleich repräsentative und nostalgische Charakter der alten Elemente bewahrt bleibt. Wir haben gemeinsam beschlossen, diese aufzuarbeiten, ihnen einen modernen Look zu verpassen und sie in den Fokus zu rücken.“ Die Planungsabteilung von raumideen erstellte im ersten Schritt verschiedene Farbkonzepte. Die Wahl fiel schließlich auf eine überwiegend schlichte Optik, die bei näherem Hinsehen ihre Raffinesse offenbart. Alle Holzelemente – von den Wandverkleidungen über die Türen bis zur großen Schwingtür im Hauptflur – wurden abgeschliffen und in Anthrazit matt lackiert. Die dazugehörigen messingfarbenen Beschläge wurden aufgearbeitet und neu poliert. Auf Farbgebung wurde ansonsten bewusst verzichtet: Alle Wände sind weiß gestrichen, Möbel und Wohntextilien in verschiedenen Grautönen gehalten.
Auch das Büro der Geschäftsführerin atmet Geschichte. Fotos von Produkten des Unternehmens und Highlights seiner erfolgreichen Historie zieren die große Wand hinter dem ausladenden Schreibtisch von Walter Knoll.
Die bewegliche, ringförmige LED Tischleuchte sorgt für eine optimale Schreibtischbeleuchtung.
Die Tür zum Geschäftsführungsbüro wurde aufgearbeitet und neu lackiert.
Vor den anthrazitfarbenen Einbauschränken wurden für lockere Gesprächsrunden bequeme Loungesessel von Freifrau gruppiert. Bei diesen setzt sich die zurückgenommene Farbgebung konsequent fort. Die gleiche Sitzgruppe findet sich im ähnlich gestalteten Büro des Senior-Chefs wieder.
Safety first
In solch einem alten Gemäuer ist die ästhetische Gestaltung stets nur ein Teilbereich der Arbeit von raumideen. Wichtiges Kriterium – und zugegebenermaßen nicht immer leicht zu erfüllen – sind die Vorgaben des Brandschutzes für öffentliche Gebäude. So sollte die bereits erwähnte Schwingtür, die dem funktionalen Flur historisches Flair verleiht, unbedingt bleiben. Die Lösung: Im Normalbetrieb kaum sichtbar, aber für den Ernstfall vorhanden und funktionstüchtig, wurde eine moderne Brandschutztür vor die alte gesetzt, die bei Bedarf geschlossen werden kann.
Auch die Bodengestaltung unterliegt der Brandschutzordnung. An dieser Stelle kam eine weitere, für Altbauten typische Herausforderung hinzu: die Akustik. In den hohen Räumen verwirbeln sich schnell alle Geräusche und Stimmen zu einem nervigen Gewirr. Deswegen entschied man sich für einen großflächig verlegten Teppichboden, der unerwünschten Lärm schluckt und auch in großen Räumen den Schall deutlich mindert. Die Auslegware dämmt nicht nur die Geräuschkulisse, sondern lockert mit dem dunkel/hellgrauen Rautenmuster die großen Bodenflächen optisch auf und ist sehr strapazierfähig.
Durch ein imposantes Treppenhaus mit einem schönen, alten Geländer gelangt man hoch in die Konferenzetage. Dort kann eine offen gestaltete Galerie je nach Anlass flexibel möbliert und genutzt werden
Hinter einer großen Flügeltür liegt der weitläufige Konferenzraum mit seinen etwa 4 Meter hohen Decken.
Christoph Oberste: „Das absolute Highlight ist der riesige Verhandlungstisch. Seine leicht konische besondere Form – eine Sonderanfertigung aus Massivholz, die in Einzelteilen hochgetragen und vor Ort zusammengebaut wurde – ist perfekt für große Gesprächsrunden.“
Rundum läuft hier – wieder anthrazit lackiert – eine halbhohe Wand- bzw. Fenstervertäfelung. Die hübsche, handwerklich hochwertige Heizungsverkleidung an den Kopfseiten des Saales wurde aufwändig überarbeitet.
Christoph Oberste: „Wir wollten unbedingt den altehrwürdigen Charakter des großen Raums erhalten, daher wurde die Verkleidung so aufwändig restauriert.“
Alle Anwesenden können gemeinsam auf den riesigen Bildschirm schauen, ohne vom Tisch abzurücken oder hinter anderen Teilnehmenden versteckt zu sein.
Mit allen technischen Raffinessen
Sowohl in dem Tisch als auch darunter und oben in der Raumdecke verbirgt sich dezent modernste Technik – von der Klimaanlage über die Mikrofontechnik bis zum Netzanschluss. Dass alles genau dort ist, wo es gebraucht wird, und außerdem noch unauffällig verbaut ist, ist der Zusammenarbeit von raumideen mit verschiedenen Haustechnikunternehmen zu verdanken.
Stets freie und gute Sicht zu ermöglichen, war auch das Ziel der Lichtplaner von raumideen. Die Anforderung war, dass so ein großer Tisch gleichmäßig ausgeleuchtet wird, also ohne lästigen Schatten zu werfen, ohne jemanden zu blenden und ohne die Sicht zu verdecken. Die Lösung ist ein ausgeklügeltes, flexibles Beleuchtungsensemble von Occhio. Die „Ringe“ werfen ein angenehmes Licht über die gesamte Tischfläche. Der Clou: Sie sind per Fernbedienung höhenverstellbar! Wenn alle freie Sicht auf den Bildschirm benötigen, fährt die gesamte Konstruktion quasi lautlos hoch. Liegen beispielsweise große Pläne auf dem Tisch, die alle sehen sollen, wird das Ensemble heruntergefahren.
Rundum versorgt mit raumideen
Je nach Bedarf und Gruppengröße stehen noch ein kleinerer Konferenzsaal – ebenfalls ausgestattet mit High-End-Technik und bequemen Stühlen – sowie ein kleinerer Raum mit vier ledernen Lounge-Sesseln zur Verfügung.
Auch das Beleuchtungskonzept für alle Räume geht auf das Konto des Teams um Christoph Oberste, ebenso wie die Kooperation aller beteiligten Gewerke: „Unsere Kunden können sich darauf verlassen, dass wir uns um alles kümmern und sämtliche Anforderungen und Wünsche stets im Blick haben. Das betrifft sowohl die Zusammenarbeit mit unseren Systempartnern als auch mit Fremdfirmen.“
Bilder vor dem Umbau