Leder im Vergleich

Eine der wichtigsten Entscheidungen beim Kauf von Polstermöbeln oder Stühlen ist der Bezug: Stoff oder Leder? Klare Antwort: Geschmackssache! Aber die Vorteile von Sofas, Sessel und Stühlen mit Lederbezügen sind nicht zu unterschätzen – vorausgesetzt natürlich, die Qualität stimmt!

Vorteile von Ledermöbeln

  • Leder ist zeitlos: Es ist weniger wechselnden Modetrends unterworfen und wirkt auch nach Jahren noch aktuell, zudem ist es mit allen Einrichtungsstilen kompatibel.
  • Leder ist langlebig: Bei guter Pflege haben Sie viele Jahre Freude an Ihrem Ledersofa. Auch wenn es täglich beansprucht wird, wird es nicht dünner und bekommt kaum Kratzer.
  • Leder ist pflegeleicht: Grundsätzlich ist Leder relativ einfach zu reinigen. Meist reicht es, es abzusaugen und den Staub mit einem nebelfeuchten Tuch abzuwischen. Flüssigkeit dringt nicht so schnell ein wie in Stoff, so dass Flecken besser entfernt werden können.
  • Leder ist allergikerfreundlich: Hausstaubmilben und Tierhaare dringen nicht so leicht in die Polster ein.
  • Leder ist edel: Ein Lederbezug wirkt eleganter. Gerade durch die Patina, die er mit der Zeit entwickelt.
  • Leder ist sinnlich: Hochwertiges Leder passt sich schnell der Körpertemperatur an – im Winter wärmt es, im Sommer bleibt es kühl. Es fühlt sich weich und geschmeidig an und schmiegt sich, eine gute Polsterung vorausgesetzt, gut an den Körper an.
  • Leder müffelt nicht: Gerade für Haushalte, in denen viel gekocht wird, in dem Raucher oder Tiere leben, ein wichtiger Pluspunkt.

Die wichtigsten Lederarten für Polstermöbel

Bevor das Leder für die Möbelherstellung verwendet wird, durchläuft es verschiedene Prozesse – vom Weichen über die Spaltung und die Gerbung bis zur Zurichtung. Jeder einzelne Schritt entscheidet mit über die Qualität des Leders, und je nach Verarbeitung entsteht eine bestimmte Lederart. Die wichtigsten im Überblick:

Anilinleder

Anilinleder ist ein offenporiges Glattleder, das die natürliche Hautmaserung erkennen lässt. Es ist naturbelassen und wird durchgefärbt, ohne dass eine zusätzlichen Pigmentschicht auf der Oberfläche aufgetragen wird. Anilinleder ist sehr hochwertig und fühlt sich besonders angenehm an. Mit der Zeit bildet sich eine schöne Patina. Aber: Durch die offenen Poren ist es äußerst empfindlich gegenüber Licht, Flecken und Feuchtigkeit. Für einen Haushalt mit kleinen Kindern oder Sofahunden nicht unbedingt geeignet.

Semi-Anilinleder

Semi-Anilinleder ist robuster und wasserfester als Anilinleder. Das liegt an der leicht geschliffenen Narbenseite und einer dünnen Pigmentschicht. Es ist durchgefärbt, und die natürliche Struktur des Leders bleibt sichtbar. Semi-Anilinleder bietet eine gute Balance zwischen natürlichem Aussehen und Widerstandsfähigkeit. Es ist nicht ganz so weich wie Anilinleder, aber immer noch sehr samtig.

Pigmentiertes Leder

Pigmentiertes Leder hat eine gleichmäßige Oberfläche, da es mit einer dickeren Farbschicht versehen ist. In der Regel ist die Struktur nicht mehr erkennbar. Sein großer Vorteil ist die Widerstandsfähigkeit gegen Kratzer, Flecken und Sonne. Allerdings fühlt es sich insgesamt meist kühler und weniger natürlich an.

Nubukleder

Nubukleder hat ein besonders luxuriöses, mattes Erscheinungsbild und eine samtig weiche Haptik. Es ist ein Anilinleder, dessen Oberfläche leicht angeschliffen wurde. Entsprechend ist es sehr empfindlich gegenüber Schmutz und Feuchtigkeit und hat einen hohen Pflegeaufwand.

Bevor Sie sich für einen bestimmten Lederbezug entscheiden, überlegen Sie, welchen Zweck Ihr Polstermöbel hat und wie stark sie es beanspruchen möchten.

Worauf sollten Sie beim Kauf von Ledermöbeln achten?

Fragen Sie nach, woher das Leder kommt und welche Qualitätskriterien der Hersteller anlegt. Auch über die Möbelstruktur und die Polsterung erhalten Sie im gehobenen Handel die gewünschten Auskünfte. Aber verlassen Sie sich beim Kauf eines hochwertigen Ledermöbels unbedingt auch auf Ihre Sinne!

Geruch: Gehen Sie ruhig mit der Nase nah ran. Riecht der Sessel ganz natürlich nach Leder? Günstige Leder haben oft einen chemischen oder plastikartigen Geruch.

Haptik: Streichen Sie mit der Hand über die Oberfläche. Ist sie weich und geschmeidig und erwärmt sich durch die Berührung? Oder ist sie steif und bleibt kalt? Wenn Sie hochwertiges Leder leicht knicken, glättet es sich sofort wieder. Bei günstigen Materialien bleibt die Struktur oft starr.

Optik: Schauen Sie genau hin. Sind kleine Unregelmäßigkeiten und Narben sichtbar? Oder ist die Oberfläche durchgehend gleich glatt und einheitlich?

Auch der Preis kann ein wichtiger Indikator für die Qualität sein. Hochwertiges Leder ist in aller Regel kostspieliger, denn schon die Rohmaterialien sind teurer und es durchläuft einen aufwändigen Produktionsprozess. Auch wenn die Angebote in großen Einrichtungsketten auf den ersten Blick verlockend erscheinen mögen, sollte man genau hinschauen, dass man nicht auf einen Billigimport reinfällt, dessen Kauf man schon bald bereut.

Produktfoto: © Freifrau